Austellungsbesuch: „The Machine – Designing a New Industrial Revolution“

Nach der industriellen Revolution befinden wir uns gerade am Anfang einer weiteren Revolution, bei der Designer neue Materialien, Systeme und Maschinen abseits der Massenprodukte entwickeln. Die Ausstellung „The Machine – Designing a New Industrial Revolution“ in Genk, Belgien gab einen Überblick über aktuelle Designprojekte auf diesem Gebiet.

Eingeteilt in die Kategorien Werkzeuge/Maschinen, Materialien und Systeme, waren ca. 20 verschiedene Werke von internationalen Designern zu sehen.

So fertigte das Werk „Collective Works“ des Designstudios Mischer/Traxler einen Korb aus Holzfurnierstreifen, aber nur wenn der Besucher das Objekt beobachtete. Die Spuren des Betrachtens hatten sich dann als Farbmarkierungen auf der äußeren Hülle widergespiegelt und jedes Objekt zu einem Unikat werden lassen.

Das Designteam „Unfold“ erkundete mit dem portablen 3D-Copyshop ein Zukunftsszenario, in dem es möglich wäre, an jeder Ecke, Kopien oder neue Objekte drucken zu lassen. Brauchst du ein Reparaturteil für deinen Sneaker oder fehlt dir noch das Geschenk für den Geburtstag deiner Schwester? Der „KIOSK“ ist mobil und druckt deine Ideen oder kopiert ein notwendiges Werkstück an der nächsten Strassenecke.

In „Repair it Yourself (RIY)“ lud Eugenia Morpurgo den Betrachter ein, den RIY Schuh mit Hilfe von Online-Tutorials zu reparieren und setzte sich damit mit der wachsenden Reparaturkultur, die durch Webseiten, wie „Instructables“ oder „E-How“ kultiviert wird, auseinander.

Weitere Objekte bildeten zum Beispiel das alte Kulturhandwerk des Töpferns mit einer Kombination aus einem 3D-Laserscanner und einem 3D-Drucker nach. Neben produktiven Maschinen wurde aber auch mit neuen Materialien aus der Prä-Bakelit-Zeit experimentiert oder im Hack-a-thing-Stil aus einem Mikrowellentrafo ein Punktschweißgerät gebaut.

Auch wenn einige der interaktiven Objekte aus praktikablen Gründen nicht in Betrieb waren, hat das Austellungskonzept und die Präsentation der Werke gefallen, vor allem auch vor dem Hintergrund des historischen Bergwerks C-Mine aus der Hochphase der industriellen Revolution. „The Machine“ hat den Drang zum Selbermachen geweckt und uns gezeigt, dass wir mit den neuesten Entwicklungen von Materialien und Techniken nicht mehr vom Produktionsprozess abgekoppelt sind.

Website zur Austellung www.the-machine.be

Teile der Austellung sind vom 20. – 28.10. auf der Dutch Design Week 2012 in Eindhoven, Niederlande zu sehen:
http://www.ddw.nl/event.php?eventID=89129418e2bbcf9cd01a3862e8b04f4f