Jeder Verein hat Kosten. Deswegen freuen wir uns nicht nur über die Beiträge unserer Mitglieder, sondern auch über jede kleine Spende unserer Besucher.
So entstand die Idee, alle unsere Köpfe und Technologien zusammen zu stecken, um einen Roboter für die Aufgabe des Spendensammels zu bauen. Nach einem ersten Meeting war das ideale Gehäuse schnell gefunden. Ein Miele-Staubsauger aus alter Zeit, der mit Hilfe einer Distanzsensor-Nase Menschen vor dem Gerät erkennen sollte, um dann entsprechend reagieren zu können.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und bei der Premiere im RepairCafe #7 war das Feedback sehr positiv. Seht selbst…
Live könnt ihr ihn Euch an unseren offenen Abenden ansehen oder werdet einfach Mitglied.
Der Bau erwies sich im Nachhinein viel schwieriger als gedacht, zumindest was den zeitlichen Aufwand anging. Bereits nach der Abholung stellte sich heraus, dass dieses schöne Gehäuse nicht einfach mit unzähligen Löchern und Lampen kaputt gebastelt werden durfte. Das Ziel hieß also: Vorsichtige Integration von moderner Technik in eine alte Hülle. Also möglichst wenige Löcher, Nutzung der richtigen Materialen und Farben und das Verstecken von neuen Bauteilen. In der ersten Phase sollte der Roboter mit einem Sensor Personen vor dem Gerät erkennen, mit Hilfe von LED-Stripes eine passende Lichtstimmung wählen und durch eine Audiokarte Soundclips abspielen. Zusätzlich sollte der Geldeinwurf wie ein Auge den Bereich mittels Servo quasi beobachten. Der Geldeinwurf sollte über die Sofa-Düse des Staubsaugers erfolgen und entsprechend honoriert werden. Durch Sound, Licht und Bewegung.
Nachdem all dieses fertiggestellt wurde, stelle sich leider heraus, dass Scheine nicht problemlos durch die obere Öffnung eingeworfen werden können. Oder die coole Beleuchtung wäre den Scheinen zum Opfer gefallen. Zur Lösung wurde nun ein separater Scheineinwurf entwickelt, der in das enge Gehäuse passen mußte. Deswegen wurde ein System mit einem eleganten bündigen Schlitz gewählt, der sanft leuchtet und sich öffnet, sobald ein Spender vor dem Gerät steht.
Der Spendensauger ist ein typisches Cross-Over-Produkt aus alten und neuen Fertigungsmethoden: 3D-Druck, 2D-Plot, Elektronik, Holz- und Metallhandwerk, Glasfaser und auch eher ungewöhnliche Hilfsmittel wie FIMO oder polymorphes Plastik.
Hier noch ein paar technische Daten:
- Steuerung: Arduino Uno R3
- Software: Processing / Eigenentwicklung
- Audio: VLSI VS1000 Audio Module inkl. eigener Firmware zur Ansteuerung durch den Arduino
- Distanzsensor: HC-SR04 in einer FIMO-Nase
- 4 LED Stripes (2 davon RGB auf der Rückseite)
- 6 Power-LEDs für die Innenbeleuchtung des Münzenschachts
- 1 Servo zur Anlenkung des oberen Geldeinwurfs
- 1 Servo zur Steuerung des Geldschein-Mundes
- 3 Distanzsensoren für die Münzen- und Scheinerkennung
- 1 Schalter zum Abschalten des Audio-Moduls und 1 Reset Button