Der japanische Neuzugang – Roland iModela

Der iModela von Roland ist das neueste Pferd im Stall des GarageLab Düsseldorf. Oder sollte ich besser sagen Pony? Diese kleine CNC-Tischfräse ist nämlich fast schon eine Fräse to go. Roland hat uns die iModela als Leihgabe zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank! Aktionen wie diese sind wichtig, damit der FabLab-Gedanke im GarageLab Düsseldorf weiter ausgebaut werden kann und der Transfer von Industrie zur Öffentlichkeit (und umgekehrt) funktioniert.

Der iModela von Roland

Das Gerät kommt auf den ersten Blick im kompakten und gefälligem Industriedesign daher. Magnetische Seitenblenden und Hauben an Vorder- und Rückseite machen das Innere des iModela sehr gut zugänglich und das Einrichten von Werkstücken sehr einfach. Der Arbeitsbereich beträgt dabei ca. 80x50x20mm und die Maschine ist vor allem für weiche Materialien, wie Kunststoffe, Styropor, Balsaholz oder Modellierwachs geeignet.

Geräte Set-up

Das Material wird mit doppelseitigem Klebeband auf dem Tisch im iModela fixiert. Das scheint zwar auf den ersten Blick nicht so professionell, aber es geht erstaunlich einfach und schnell. Die Zielgruppe DIY/Crafting/Home Prototyping ist bei vielen Designaspekten des iModela zu erkennen.

Laufender Fräsvorgang auf PVC-P

Nachdem das Werkstück befestigt wurde, folgt die Montage des Fräswerkzeugs per Inbusschlüssel und die Einstellung des Ursprungs mit Hilfe der Controller-Software iModela Controller. Die Frässpindel nimmt Standardwerkzeuge im Durchmesser von 2,3 mm auf, wie sie auch von den Miniwerkzeugen Dremel und Proxxon bekannt sind. Werkeuge im Durchmesser von 3,0 mm sind optional auch einsetzbar. Der iModela wird dann per USB an einen Windows-Rechner verbunden.

Software

Die Software für den iModela erlaubt das Importieren und die Manipulation von 2,5D und 3D-Objekten in den Formaten AI, EPS und STL. Die Kreation von einfachen Formen und Buchstaben ist auch in der Software möglich. Im Praxistest konnten die AI und EPS-Formate aus der Open-Source-Software Inkscape leider nicht gelesen werden, da der iModela Creator nur eine bestimmte Version des Formats (wahrscheinlich Illustrator 7 und 8) akzeptiert.

Mit der iModela Creator Software wird außerdem das Verhalten des Fräsers vorher konfiguriert, also ob zum Beispiel die Konturen eines Objekt als Mittellinie genutzt werden soll oder ob die Frässpitze um die Linie herum fährt. Das zu bearbeitende Material und die Frästiefe können auch über die Software gesteuert werden.

Fräsvorgang

Sobald die Datei fertig bearbeitet wurde, kann diese zum Gerät übertragen werden. Die iModela startet dann den Fräsvorgang und arbeitet die Schritte in der X, Y und Z-Koordinate ab. Leider fehlt in der Software eine Zeiteinschätzung zum geplanten Fräsvorgang und es fehlen auch Statusinformationen, wie weit der Auftrag schon abgearbeitet wurde. Lediglich die aktuelle Position der Fräsers wird über das Koordinatensystem angezeigt.

Frisch aus der FräseDer fertige Werkstück - unser GarageLab Logo

Ergebnis

Der Roland iModela ist wirklich sehr präzise in der Ausführung. Je nach Material ist kein Nachbearbeiten mehr notwendig. Getestet wurde das GarageLab Logo in 2,5D, das ca. 1mm tief in ein weiches Gummi gefräst wurde. Der Fräsvorgang ist relativ langsam. Unser Objekt hat ca. 40min gedauert, 3D-Objekte können leicht mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Über den Controller kann zwar die Geschwindigkeit gesteigert werden, dies wurde jedoch in den bisherigen Tests noch nicht ausprobiert.

Fazit

Die iModela ist ein Gerät für den Heimanwender. Kuntstofffiguren, kleine Prototypen für den Schmuckdesigner oder die bekannten Vinyl-Art-Toys sind die typischen Anwendungen für diese Fräse. So findet man in den meist japanischsprachigen Communities oft die Beispiele niedlicher Hello-Kitty-Figuren, die mit der iModela erstellt wurden.

 

+ Vorteile

Sehr präzise bei der Ausführung
Leicht zu bedienen, zu öffnen und zu reinigen

– Nachteile

Software ist bisher nur als Windows-Version erhältlich
Langsamer Fräsvorgang
Keine Metalle verarbeitbar