3D-Druck-Tipp: Reparatur-Gewinde nutzen

Schrauben und 3D-Druck: Ein kniffliges Thema

Schrauben und 3D-Druck sind immer ein schwieriges Thema voller Kompromisse. Gewinde lassen sich nunmal in kleinen Dimensionen mit einem FDM-Drucker nicht herstellen. Also greift man zu Lösungen, die z.B. eine Mutter aufnehmen oder man verwendet Blech-Schrauben. Bei der ersten Lösung ist der konstruktive Aufwand groß und bei der zweiten Lösung die Festigkeit ein Glückspiel.

Dank eines Tipps von Michael Krone von der Papierfliegerei gibt es aber eine einfache, stabile und schnelle Lösung: Reparaturgewinde-Einsätze.

So funktioniert es

Um eine Schraube in ein gedruckten Teil zu fixieren, verwenden wir Gewindeeinsätze mit Schneidschlitz. Diese sind für ein M3-Gewinde mit ca. 18 Ct. dazu auch noch günstig.

An der Stelle, an der später die Schraube eingesetzt werden soll, zeichnen wir ein passendes Loch mit dem Außendurchmesser des Einsatzes. Hier muss man ein wenig probieren, denn jeder Drucker ist hinsichtlich der Toleranzen unterschiedlich. Für ein späteres M3-Gewinde haben wir hierzu ein Loch mit dem Durchmesser von 4,7 mm für unseren Ultimaker ermittelt.

Für die Montage nehmen wir einfach unser Teil und drehen den Einsatz in das vorgesehene Loch. Da wir auf die schneidende Wirkung des Einsatzes beim Einschrauben in PLA verzichten können, setzen wir den Einsatz bewußt falsch herum ein (also mit dem Schlitz nach oben). Das geht somit mit einem einfachen Schraubenzieher und bietet dennoch eine hohe Festigkeit.

HeliCoil_EinschraubenWie fest ist die Verbindung? Sehr fest. So fest, dass in unserem Beispiel der Faden abgerissen ist, bevor das gedruckte Teil oder der Einsatz aufgegeben hat.

HeliCoil_Kraft

 

 

 

4 Kommentare zu „3D-Druck-Tipp: Reparatur-Gewinde nutzen“

  1. danke fuer den tollen post! – mit welcher “fill density” wurde denn gedruckt? Ich plane im xmas urlaub ein 3d teil aus PP mit „ensat“ fuer m10 schlauchtuelle… bin schon gespannt :]

    1. Hallo Otto!

      Danke! Das hängt immer vom Teil ab. Letzendlich kannst Du ja an den Parametern ‚Shell‘ und ‚Density‘ drehen. Ich setze den Infill deswegen entsprechend der Anforderungen für das GESAMTE Teil. In diesem Fall – also für die Demo – war es der Default von CURA mit 20%. Mit 40% habe ich am Ende sehr feste und zähe Teile. Darüber fügst Du nur mehr Gewicht hinzu. Die Shell-Size ist ggf. auch noch relevant, da Du damit ja die Dicke der Außenhaut bestimmst. Aber auch hier müßte eigentlich der Default Deines Druckers reichen (für CURA z.B. 3x Nozzle-Breite).

      Herzliche Grüße

      Holger

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